Akupunktur
traditionelle chinesische und japanische Medizin (TCM und TJM)
Ein Grundpfeiler der TCM und TJM ist die Akupunktur.
Es gibt die Möglichkeit einzelne Symptome wie Schulter- oder Rückenschmerzen zu behandeln.
Häufig gibt es jedoch ein komplexes Störungsmuster, wo die TCM und TJM nur im Verbund mit einer umfassenden Diagnose ihre Stärken zeigen.
Die Diagnose besteht hierbei unter anderem aus einer ausführlichen Befragung des Patienten, der Zungendiagnostik,
der Pulsdiagnostik und der Bauchdeckendiagnose.
Mit dieser sehr differenzierten Diagnose(diese führt zur "Wurzelbehandlung"), die je nach Komplexität der Problematik einige Zeit in Anspruch nehmen kann,
findet man das zugrunde liegende energetische Bild(z.B. Lungen-Qi-Mangel) und behandelt hier nicht nur die reine Symptomatik.
Eine symptomatische Behandlung("Zweigebehandlung") kann jedoch bei akuten Beschwerden sofort Linderung verschaffen
und wird meist in die erste Behandlung integriert.
Die Akupunkturpunkte, die man über die oben erwähnte Diagnose auswählt, befinden sich auf den Meridianen.
Rechts bzw. unten sieht man den Meridianverlauf auf einem Akupunkturmodell. Die Meridiane befinden sich symmetrisch auf beiden Körperseiten.
Auf diesem Modell sind die 12 Hauptmeridianen und zwei außerordentlichen Meridianen abgebildet. Darauf befinden sich insgesamt 361 Akupunkturpunkte.
Daneben gibt es aber auch noch sechs weitere außerordentliche Meridiane und weitere Extrapunkte,
so dass die Zahl der Akupunkturpunkte noch deutlich höher liegt.
Zusätzlich spricht man auch noch von Ashi-Punkten und tendinomuskulären Punkten. Dies sind beim Patienten empfindsame oder schmerzhafte Punkte,
die nicht mit Akupunkturpunkten übereinstimmen müssen.
Sowohl die japanische als auch die chinesische Akupunktur wurzeln in der antiken chinesischen Medizin. Im frühen fünften Jahrhundert
kam die Akupunktur vom chinesischen Festland nach Japan. Nach einer langen, auch eigenständigen Entwicklung der japanischen
Akupunktur bildete sich in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts die Meridiantherapie, die sich
auf chinesische Klassiker zurückbesinnt(in erster Linie dem "Nan Jing" Klassiker der Schwierigkeiten, ca. 1. bis 2. Jahrhundert).
Japanische Meridiantherapie (Beschreibung zum Aufklappen)
Eine der Eigenheiten
der japanischen Akupunktur werden viele Patienten als sehr angenehm empfinden. Der Einsatz der Nadeln ist sehr sanft
und damit weitgehend schmerzfrei. Es werden überwiegend dünnere Nadeln eingesetzt und die Stichtiefe ist im Allgemeinen ebenfalls
geringer.
Die Diagnostik in der japanischen Akupunktur gliedert sich in die Betrachtung (Optik und Verhalten des Patienten), das Horchen
(Stimme und Art des Sprechens des Patienten), die Befragung des Patienten und die Palpation(tastende Untersuchung). Die Palpation
gliedert sich wiederum in die Pulsdiagnose, Bauchdeckendiagnose und die Meridianpalpation. Die Pulsdiagnose spielt bei der Diagnose die wichtigste Rolle.
Alle Untersuchungsmethoden sollten dann auf das gleiche "Störungsmuster" führen.
In den Meridianen fließt die Lebensenergie Qi. Rechts (bzw. unten) in der Abbildung sind einige dieser Meridiane zu erkennen.
Zentral sind die "Leere" bzw. "Fülle" von Meridianen oder Organen.
Leere steht für den Mangel an gesundem Qi (Schwächung des Geistes, Verlust an Vitalität, Reduktion der Funktionen).
Fülle steht für einen Zustand vermehrter Aktivität, bei der das gesunde Qi des Körpers auf pathogene Einflüsse reagiert und eine Hyperaktivität bestimmter
Meridiane bzw. Organe bedingt. Meistens kommen Leere und Fülle gleichzeitig nebeneinander vor.
Aus dem Störungsmuster folgt die Auswahl der Akupunkturpunkte, die genadelt (tonisiert oder dispergiert) werden.
Tonisierung (gesundes Qi vermehren) und Dispergierung (pathogenes Qi entfernen) heißen, im einfachsten Fall hinzufügen bzw. wegnehmen.
Der Begriff Tonisierung hat in der Praxis drei Bedeutungen. Zuerst die allgemeine Bedeutung, das Qi heranziehen, sammeln und seine Menge vermehren.
Zweitens: Den Abfluss von stagnierendem Qi zu ermöglichen. Drittens: Ist der Patient stark geschwächt, muss von außen Qi zugeführt werden.
Hier ist die Moxibustion (s.u.) die wirksamste Methode.
Die Behandlung mit Nadeln kann durch Moxibustion (Wärmetherapie durch Abbrennen fein gemahlener, getrockneter Beifußblätter) ergänzt werden.
Die Anzahl der Behandlungen hängt natürlich von der Art des Störungsmusters ab. Grundsätzlich bedürfen akute Krankheiten weniger Behandlungen
als chronische Erkrankungen.